Warum Fischzucht?

 

Mancher Leser wird sich verwundert die Augen reiben und fragen weshalb eigentlich Fischzucht wo doch die Philippinen mit 7107 Inseln im westlichen Pazifischen Ozean und den fünftgrößten Inselstaat der Welt (nach Indonesien, Madagaskar, Papua-Neuguinea und Japan) eigentlich von einem fischreichen Gewässer umgeben sind.

 

Aber das Bevölkerungswachstum in Asien hinterlässt natürlich genauso Spuren wie man es schon aus Europa kennt, wo sämtliche Gewässer überfischt sind und im Auftrag der EU die europäischen Hochseetrawler und riesige Fabrikschiffe nun in Nordwestafrika vor Mauretanien jährlich Tausende Tonnen Fisch aus dem Wasser ziehen, was der dortigen Bevölkerung natürlich in ihrer Nahrungskette fehlt.

 

Auch in Asien dezimiert das Bevölkerungswachstum den Fischbestand der Meere schneller als er sich erholen kann.

Das Washingtoner „World Watch Institute“ prophezeit sogar, die Menschheit werde bereits in zehn Jahren mehr „Farm-Fisch“ verzehren als Rindfleisch.

 

Die Zucht von Süßwasserfischen in Teichen ist eine uralte Kulturtechnik, doch erst in den letzten Dekaden des 20. Jahrhunderts begann man, in großem Maßstab Meeresfische zu züchten. So sperrte man den Lachs, der natürlicherweise zwischen Ozean und Flüssen hin- und herwandert, in Käfige und mästete ihn mit Intensivfutter zum „Schwein des Meeres“ heran. Und selbst der Thunfisch, der in Freiheit tausende von Kilometern mit großer Geschwindigkeit zurücklegt, landete in Zuchtgehegen – häufig Offshore-Anlagen, die viele Kilometer von der Küste entfernt schwimmen und kaum Kontrollen unterliegen.

 

Der Hohenheimer Biologe Klaus Becker glaubt, man könnte den Fischmehlverbrauch weltweit um die Hälfte senken, würde man in warmen Ländern eine „semi-intensive“ Fischzucht mit deren niedrigen Besatzzahlen und der Kombination mit Landwirtschaft fördern. Auf Äckern wachsen nämlich viele eiweißreiche Pflanzen, die sich als Fischfutter eignen. Gänzlich auf Vegetarier „umpolen“ lassen sich Raubfische allerdings nicht, auch wenn es britischen Forschern kürzlich gelang, Lachse durch einen Duftstoff zu stimulieren, mehr Pflanzenkost zu fressen.

 

Ein Beispiel für umweltverträgliche Aquakulturen lässt sich im vietnamesischen Mekong-Delta besichtigen. Dort liegt „Enterprise No. 184“, ein 1700 Hektar großes Gelände, auf dem Kleinbauern Schweine, Schafe und Geflügel halten und Gemüse anbauen. Daneben aber bewirtschaften sie ein ausgeklügeltes Kanalsystem und einen Teich im Mangrovenwald. Dessen Laub liefert Nährstoffe für Kieselalgen und winzige Krebse. Sie wiederum sind Futter für Öko-Shrimps, die sogar Naturland in sein Angebot aufgenommen hat. Mitunter pflanzen die Bauern zur Stabilisierung der Dämme auch Hülsenfrüchte an, die ebenfalls ein hochwertiges und billiges Futter abgeben. Buntbarsche (Tilapies) in den Teichen vertilgen tote und kranke Tiere. Dieses System kommt ohne zusätzliche Fütterung, Düngung und Medikamente aus, solange nicht zu viele Tiere zusammen gehalten werden – und mutet geradezu paradiesisch an im Vergleich zu den industriellen Shrimpsfarmen, die in Südasien und Ecuador die Umwelt verheeren.

 

Da gibt es einen sehr hilfreichen Artikel, der sich für das Projekt, da einige Voraussetzungen ohnehin mit eingeplant sind, wunderbar zur Nachahmung empfiehlt.

 

Fischzucht ohne Futter (in Verbindung mit Landwirtschaft).

Und bei Unwetter wie Taifune, die ständig in Asien schwere Schäden anrichten, können Fischer oft tagelang nichts aufs offene Meer hinaus um zu fischen.

 

So passt Fischzucht wunderbar zum Farmbetrieb, ist vor allem auch gewinnbringend und vom Wetter her unabhängig und man kann man Kunden kontinuierlich mit frischem Fisch beliefern.

 

Überfischung des Pazifik - FIAN Philippines